Car Hifi Ratgeber: Worauf beim Kauf zu achten ist!?

Robert Babiak (pixelio)
Car Hifi

Robert Babiak (Pixelio)

Die serienmäßigen Musikanlagen in heutigen Fahrzeugen bieten oftmals nur unzureichende Qualität. Der Klang lässt dabei sehr zu wünschen übrig. Die meisten Hersteller bieten zwar bessere Varianten in der Aufpreisliste an, jedoch meist zu relativ hohen Preisen. Individuelle Komponentenauswahl gibt es dabei bekanntlich auch nicht. Gebrauchtwagenkäufer haben sowieso keine Wahl.

Wer also vor hat, sich eine hochwertige Car-HiFi-Anlage zuzulegen und diese selbstzuverbauen, sollte dabei auf einige Kriterien achten.

Zuerst einmal muss ermittelt werden, welcher Musiktyp man ist. Wer z.B. auf aktuelle Rock, Pop, HipHop und House Musik steht, benötigt auf jeden Fall einen satten und tiefreichenden Bass. Dieser kann problemlos in Form eines separaten Subwoofers in das Auto integriert werden.
Allerdings empfiehlt sich dafür nicht immer der Kofferraum! Bei einer Limousine, wo der Kofferaum komplett durch die Rücksitzbank getrennt ist, man also keinen Zugang zum Kofferraum hat (sprich: keine herausnehmbare Hutablage), macht der Subwoofer da hinten wenig Sinn. Für solche Fälle gibt es flache Subwoofer, meist mit integriertem Verstärker, die beispielsweise unter’m Sitz Platz finden.

Des Weiteren ist ein gutes Autoradio notwendig, welches über die jeweiligen Anschlussmöglichkeiten für externe Komponenten, wie Verstärker (auch Endstufe genannt), verfügt. Bei der Suche nach dem passenden Radio, können Autoradio-Testberichte im Web sehr nützlich sein.
Dazu gehören ein hochwertiges Lautsprecher-Komponenten-Set (i.d.R. bestehend aus 2 Tieftönern, 2 Hochtönern inkl. Frequenzweichen – Einbaumaße beachten!), sowie dem zuvor erwähnten leistungsgerechten Verstärker. Den Verstärker benötigt man zwar meist zur Verwendung eines passiven Subwoofers, macht aber auch für das Lautsprecher-Set Sinn, da die wenigsten Radios genügend Leistung mitsich bringen.

Weniger ist oftmals mehr. No-Name-Verstärker versprechen nicht selten das Blaue vom Himmel, locken mit 3000W Leistung, können aber dann nicht mal ein Drittel. Leistung ist nicht alles, Qualität macht die Musik!
Wenn der Verstärker mindestens 30% mehr Leistung hat, als sämtliche angeschlossenen Geräte mit ihrer gesamten Spitzenbelastbarkeit, dann ist das schon eines gutes Maß.

Apropos Spitzenbelastbarkeit: Dieser Wert bezeichnet die Leistung eines Gerätes, die es für kurze Zeit maximal leisten kann. Ein Dauerbetrieb in diesem Bereich ist absolut zu vermeiden, denn im Regelfall brennt einem die Komponente dann durch. Kalkuliere die Leistungen deiner Anlage immer so, dass sie möglichst nie mit Maximalleistung arbeiten muss. Je größer die Toleranz nach oben, desto “gesünder” läuft und klingt das System.

Damit alle Geräte verbunden werden können, müssen die passenden Kabel besorgt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kabelquerschnitte auch für die jeweilige Leistung ausgelegt sind. Hier gilt die Regel, je mehr Leistung gewünscht wird, desto dicker und hochwertiger müssen die Kabel ausfallen (besonders für Subwoofer & Verstärker).

Die Ohmwerte müssen passen

Bei den Tieftonlautsprechern, ist besonders auf den Ohm-Wert (Widerstand) zu achten. Dabei müssen die Werte entsprechend abgeglichen werden. Die Geräte dürfen bei den Ein- und Ausgängen nur denselben Wert besitzen. In jedem guten Online-Shop, oder zhumindest beim Hersteller, kann ins Datenblatt eingesehen werden. Ein sehr gutes Leistungsmerkmal bei einem Subwoofer ist z.B. die Angabe von 2 Ohm.

Auf Adapter und Stecker achten

Soll der Einbau der Car-Hifi-Anlage selbst vorgenommen werden, wird entsprechendes Werkzeug benötigt. Dazu gehören u.a. auch passende Stecker und Adapter, die in den meisten Fällen im Zubehörhandel erhältlich sind. Wer sich in der ganzen Materie nicht auskennt, sollte die Arbeiten von einem Fachmann erledigen lassen, da bei falscher Handhabung ein Kurzschluss droht, der im schlimmsten Fall die Elektronik im Auto beschädigen kann.

Ganz wichtig: Ans Powerkabel, dass für die Stromversorgung des Verstärkers an den Pluspol der Autobatterie angeschlossen wird, gehört immer eine vernünftige Sicherung, passend zur Leistung des Verstärkers. Im Regelfall ist bereits eine passende Sicherung am Kabel integriert. (Details: http://www.carhifi-ratgeber.de/sites/strom.htm)

Müssen Kabel von vorne in den Kofferraum gezogen werden, dann niemals Strom- & Lautsprecherkabel zusammen verlegen. Stromkabel sorgen trotz abgeschirmter Lautsprecherkabel für unangenehme Störgeräusche. Im Normalfall zieht man das Stromkabel durch den Kabelkanal auf der Fahrerseite (da liegen andere Stromkabel meist serienmäßig) und Lautsprecherkabel auf der Beifahrerseite oder den Mitteltunnel.

 

Generell ist zu empfehlen, die Auswahl auf Markenhersteller auszulegen und, wie oben schon erwähnt, lieber mit mehr Leistung kalkulieren, um genügend Toleranzen zu haben. Das kostet zwar insgesamt ein paar Euro mehr, lohnt sich aber definitiv!

Für einen satten Klang sollte man immer die Türen mit Dämmstoff auskleiden. Vibrationen und Klirrgeräusche vermiesen die Soundqualität insgesamt um ein Vielfaches. Stichwort: Alubutyl

Zum Schluss, die schnelle Checkliste:

  • Informiert Euch vorher genau über technische Grundlagen – Ihr müsst es verstehen! (Youtube kann auch helfen)
  • Vergleicht verschiedene Komponenten, sucht jeweils nach Testberichten und Erfahrungen.
  • Spart nicht beim Kauf der Komponenten. Markenhersteller sind das A & O
  • Nehmt Euch für den Einbau viel Zeit und Geduld!

Ein sauberes, warmes und trockenes Plätzen (am besten ‘ne große Garage/Halle oder im Sommer unter’m Carport) sind dabei auch sehr wichtig. Im Idealfall macht ihr die Aktion auf einem Samstag mit ‘nem Kumpel, der sich auch schon mit der Materie befasst hat.

Wenn nichts schief geht, ihr vorher sorgfältig recherchiert und geplant habt, ist ein Standardumbau innerhalb von 8-10 Srtunden machbar. Profis sind natürlich schneller 😉

Wir wünschen viel Erfolg!

*Gemeinschaftsarbeit von Josh und Robin*

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